Lange war die Faszientherapie weitreichend unbekannt, doch erreichte sie in den letzten Jahren wegen der hohen Erfolgsrate in der Schmerzbehandlung, immer mehr Beliebtheit in der Physiotherapie.
Doch was ist Faszientherapie? In der FDM-Faszientherapie werden verformte Faszien durch verschiedene manuelle Techniken korrigiert und gelöst. Die Behandlung kann schmerzen. Es ist jedoch ein «Wohlschmerz», der sehr gut ertragen wird und nicht gefährlich ist.
Die unmittelbare Veränderung ist schnell spürbar. Viele meiner Patienten fühlen sich endlich verstanden und haben das Gefühl, dass das Problem zu bewältigen ist.
Als eine der Vorreiterinnen in der Schweiz konnte ich bereits zahlreiche Patienten und Patientinnen von ihren Schmerzen befreien und ihnen die Ursache hinter ihren Beschwerden aufzeigen.
Denn in der FDM Faszientherapie geht es nicht nur um die Behandlung der Faszien, sondern auch um die Ursachenbehebung. Damit ermögliche ich meinen Patienten ein langanhaltendes Resultat, was für mich von grösster Wichtigkeit ist.
Faszien sind ein dreidimensionales, unseren ganzen Körper durchwebendes Bindegewebe. Sie reagieren auf die Bewegung der Muskeln, haben die Fähigkeit der Schmerzwahrnehmung und sind für die Wahrnehmung des Körpers im Raum wichtig. Die Beschwerden entstehen, weil sich bei Unfällen, Fehlhaltungen und statischen Haltungen die Faszien verformen und verkleben können.
Aus dem Nähkästchen geplaudert:
- Verletzter Knöchel:
Ein Läuferkommt hinkend mit sichtlicher Entlastung des linken Sprunggelenkes in die Praxis. Der Aussenbereich des Knöchels ist geschwollen und im Randbereich bläulich verfärbt. Bei seitlicher Drehung kommt es zur Schmerzäusserung. Durch Röntgen konnte eine Fraktur ausgeschlossen werden. Im MRI zeigt sich eine Bandverletzung.
Der Läufer möchte so schnell wie möglich wieder seine Runden drehen.
Die unterschiedlich verformten Faszien am Unterschenkel und Fuss kann ich sorgfältig und präzise während einigen Behandlungen manuell lösen. Die Schmerzen werden stetig weniger. Dem Läufer empfehle ich, den Fuss frühzeitig und regelmässig im schmerzfreien Bereich locker zu bewegen. Eine Schiene ist nur für die Vermeidung von weiteren Verstauchungen eine gewisse Zeit zu empfehlen.
Danach erfolgt die normale Rehabilitation mit Kräftigungs- und Stabilisationstraining.
- Chronisch steifes Genick mit Kopfschmerzen:
Eine Büroangestellte kommt mit einem steifen, schmerzhaften Nacken in die Praxis. Sie macht sich Sorgen, ernsthaft krank zu sein. Eine Infiltration und Medikamente haben bis jetzt keine wesentliche Besserung gebracht.
Zuerst behandle ich die, durch ihre Schreibarbeit, stark betroffene Schulterblattregion, dann die Faszien zwischen Schulterregion und Schädel, am Schluss die seitlichen Nackenpartien. Die Zwischenresultate werden immer wieder überprüft.
Nach einigen Behandlungen geht es deutlich und anhaltend besser. Die Kopfschmerzen sind kaum mehr ein Thema. Die Patientin ist erleichtert.
Im Anschluss an die Faszienbehandlung instruiere ich ein kleines Kräftigungsprogramm für die stabilisierenden Muskeln von Rumpf und Nacken. Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass sich die Ergonomie am Arbeitsplatz verbessern muss und die Patientin öfter Bewegungspausen einlegt. Auch die drei Nackenkissen zum Lesen, welche einen permanenten Zug auf die Faszien ausüben, sollten endgültig verbannt werden.
- Gesäss- und Hüftschmerzen
Eine Lehrperson im mittleren Alter schildert einen hartnäckigen, tiefen, gut zu lokalisierenden, stechenden Schmerz im Gesäss- Hüftbereich rechts. Diesen starken Schmerzen spürt sie beim langen Sitzen auf einem harten Stuhl und dem Wechsel von Positionen, wie dem Aufstehen oder Aufrichten. Sie geht davon aus, eine beginnende Hüftabnützung zu haben. Ein bildgebendes Verfahren wurde noch nicht eingeleitet.
Der Schmerz löst sich nach der Behandlung der entsprechenden Faszienverformung mit manuellen Handgriffen im Gesäss sehr schnell. Sie ist verblüfft und glücklich. Die Behandlung wiederholen wir noch wenige Male.
Im Anschluss zeige ihr einige Kräftigungsübungen der tiefen Gesässmukulatur. Zusätzlich empfehle ich ihr, die Beinlängendifferenz mit einer Ferseneinlage im kürzeren, rechten Bein teilweise auszugleichen. Einerseits, weil sie in einem stehenden Beruf arbeitet. Andererseits, da sie vorzugsweise auf dem kürzeren Bein in einer ungünstigen Hüftinnendrehung steht, welche die Faszienverformung begünstigt.
Das ist mir wichtig:
- Wenn ich meine Patienten im Wartezimmer abholen, dann beobachte ich bereits, wie sie sich bewegen. Das Sammeln von Informationen zur Diagnostik ist ein dynamischer Prozess. Ich achte ganz präzise auf die Körpersprache und die verbalen Informationen. Meine Patienten sind die Experten für ihre Schmerzen. Sie geben mir permanent ihr Feedback während der Behandlung. Wir arbeiten miteinander an einem gemeinsamen, klar definierten Ziel und der Therapieerfolg wird immer wieder von Neuem überprüft.
- Oft höre ich während der Behandlung den Ausruf: «Das ist mein Schmerz!» Diese Gewissheit der Patienten ist immer wieder eindrücklich. Man findet sie in allen Altersgruppen gleichermassen. Die Menschen reagieren überrascht und nachdenklich.
- Durch das Lösen der Faszien ermögliche ich den Patienten sofort wieder ein freieres Bewegen. Ich ermutige sie zu sogenannten «Wohlfühlbewegungen» in allen Richtungen, damit sich die Faszien wieder neu ausrichten können. Auch bekommen sie wieder Vertrauen in ihr eigenes Handeln.
- «Sich schonen» ist aus Fasziensicht ungesund, viele und abwechslungsreiche Bewegungen sind gut für unsere Faszien und unser Wohlbefinden.
- Das wichtigste Ziel ist, alle Faszienverformungen aufzuspüren, zu beseitigen und schmerzfrei zu werden.
Ihre Elke Brüning
Hier finden Sie eine Auswahl von unseren Behandlungen oder gehen direkt zur Faszientherapie (Fasziendistorsionsmodell/FDM